Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Tricholomataceae
Deutscher Name: Orangeroter Ritterling
Vorkommen:
Selten in Nadelwäldern auf Kalkboden, vorwiegend im Gebirge, oft gesellig wachsend.
Nach dem Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (Bd. 1B, Karte 2117) in Deutschland von den Mittelgebirgen südwärts meist selten, nur in Baden-Württemberg und einigen Teilen der Eifel und des Saarlandes mitunter häufiger. In Bayern zerstreut in Oberfranken, im Frankenjura, zwischen Augsburg und München sowie Einzelfunde im Alpengebiet zwischen Allgäu und Berchtesgaden.
Vorkommen am Ammersee:
Selten, im Rückgang.
In unserer Datenbank gibt es 13 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 6-10 cm breit, fleischig, halbkugelig-konvex, dann rasch abgeflacht mit sehr stumpfem Buckel, am Rand abgerundet, niemals zurückgerollt, mitunter am Rand etwas gerippt, lebhaft orange, orangegelb mit feinster dunkler Faserung, gegen den Rand oft etwas ausgewaschen und dann unter der Orange-Farbe schwach olivgrün getönt. Huthaut glatt, ablösbar, schmierig, bei starker Trockenheit trocken und dann in feinst dachziegelige Schüppchen aufreißend.
Lamellen mäßig dicht, breit, elastisch, ausgerandet mit zahlreichen, verschieden langen Zwischenlamellen, anfangs weiß, elfenbeinfarben, dann auf der Fläche und Schneide mit zahlreichen fuchsigbraunen Flecken oder bei Berührung rötend.
Stiel 6-11 cm lang und 1-2 cm dick, immer länger als der Hut breit, zylindrisch, am Grund gebogen und leicht verschmälert, steif, fest, wenig faserig, auf der Fläche gleichmäßig ockergelb, mit orangebraunen, fein angedrückten Schüppchen, an der Spitze auf etwa 1 cm scharf abgegrenzt weiß bleibend und mehlig bestäubt.
Fleisch weiß, gegen den Stielgrund und unter der Huthaut schwach orange getönt, im Hut fest, bei alten Fruchtkörpern faserig, im Schnitt stark unangenehm riechend, beim Kauen einen ranzig- bitteren Geschmack entwickelnd.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 4,5-5,5 x 3,5-4 µm, tropfenförmig, mit 1 Tropfen. Sporenstaub weiß.
Autor: Edmund Garnweidner
Rote Liste: V
Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 412;
Holec/Bielich/Beran, Přehled hub střední Evropy, S. 386f.;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 3, Nr. 123.3, S. 786f.;
Riva, Fungi Europaei, Bd. 3, Tricholoma, S. 393ff., 564.