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Phellinus alni (Bondartsev) Parmasto

Synonyme: Phellinus igniarius f. alni (Bondartsev) Cetto

Systematik: Basidiomycota > Hymenochaetales > Hymenochaetaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Als Parasit an lebenden Laubbäumen, meist an Erle, Apfel oder Vogelbeere. Die genaue Verbreitung und Häufigkeit ist aber großteils noch unklar, da die Art mit klassischen Methoden nur sehr schwer bzw. unzureichend bestimmbar ist.

Vorkommen am Ammersee:
Bislang nur zwei Fundmeldungen, aber vermutlich meist unter dem Aggregat Phellinus igniarius kartiert.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper mehrjährig, konsolenförmig, sehr hart.
Hutoberseite dunkel grauschwarz, mit sehr harter, matter Kruste.
Hutkante hell abgesetzt, blass creme-graulich, wenig wulstig, aber etwas abgerundet.
Poren rund, eng, ca. 5-6 pro mm.
Röhren gräulich-braun, mehrere Schichten bildend, pro Schicht bis ca. 5 mm lang.
Fleisch dunkel rostbraun, mit KOH schwarz, sehr zäh, im Querschnitt etwas geschichtet.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hyphensystem pseudodimitisch, d. h. Hyphen zwar sehr dickwandig werdend (teils ohne Lumen), aber nicht als (einzellige) Skeletthyphen ausgebildet (Septen sind oft noch erkennbar, also nur skelettisierte Hyphen vorhanden – wegen der fehlenden Schnallen aber oft schwer als solche zu erkennen). Skelettisierte Hyphen braun, sehr dickwandig, 3-5 µm dick, generative Hyphen dünnwandig, farblos, 2-3 dick. Alle Hyphen ohne Schnallen.
Basidien kurz zylindrisch bis keulig, 15-20 x 7-9 µm, viersporig, ohne Basalschnalle.
Setae breit pfriemförmig, bauchig, braun gefärbt, dickwandig, 12-18 x 5-9 µm.
Sporen breit ellipsoid, fast kugelig, 5,5-6 x 5-5,5 µm, etwas dickwandig, farblos.

Bemerkungen:
Der Erlenfeuerschwamm gehört in die schwer bestimmbare Gruppe um den Gemeinen Feuerschwamm, Phellinus igniarius s.l. Eine sichere Artbestimmung ist nur bei wenigen Arten dieses Formenkreises makroskopisch und mit Hilfe des Mikroskops möglich. Die Arten lassen sich sicher nur genetisch oder durch Kreuzungstests unterscheiden. Es zeigt sich aber, dass eine gewisse Substratpräferenz zu erkennen ist. Die hier beschriebene Art bevorzugt Erlen und Rosaceae und lässt sich durch den wulstigen, aber nicht sehr deutlich wulstigen Hutrand in Kombination mit der relativ dunklen Hutoberseite manchmal ansprechen. Die Sporenmaße entsprechen genau denen des Phellinus igniarius s. str., auch die anderen Mikromerkmale entsprechen diesem.

Autor: Dr. Christoph Hahn

Quelle / Literatur:
Ryvarden L. & Gilbertson R.L. (1994) European Polypores Part II. Synopsis Fungorum 7: 394-743.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch