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Mycena capillaris (Schumach. : Fr.) P. Kumm. 1871

Synonyme: Pseudomycena capillaris Cejp

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Mycenaceae

Deutscher Name: Buchenblatt-Helmling

Vorkommen:
Meist recht gesellig auf abgefallenen, feucht liegenden vorjährigen Blättern der Rotbuche (Fagus sylvatica), selten auch auf Eichenblättern, gerne unter der frisch abgefallenen Laubschicht verdeckt und deshalb schwer zu finden, aber ziemlich häufig und kaum in einem Rotbuchenwald fehlend.
Nach dem Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1B (Karte 1715) nur in Baden-Württemberg geschlossen verbreitet, in den übrigen Gebieten vermutlich übersehen; sicher viel häufiger als aus der Karte zu entnehmen.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 49 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 1-3 mm breit, jung halbkugelig, später glockig bis konvex, fast bis zur Mitte radial wellig-furchig gerieft, matt, glatt, grauweiß bis rein weiß, am Scheitel oft mit ockerlichem Ton, mitunter schwach vertieft, am Rand heller und fein gezähnelt.
Lamellen breit, oft verkümmert, weißlich, sehr entfernt, weißlich, meist nur mit 1 Zwischenlamelle, Schneide glatt.
Stiel 8-12 mm lang und bis 0,4 mm dick, fadenförmig, lang und schlank, oft verbogen, glatt und etwas glänzend, schmutzig hyalin-weißlich mit mitunter bräunlicher Basis, am Grund schwach bereift, hohl.
Fleisch geruchlos und mild.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 6,9-11,1 x 3-4 µm, zylindrisch-elliptisch, farblos und glatt, mit Tropfen, mit Jod blau.
Sporenpulver weiß.
Cheilozystiden birnenförmig bis blasig, mit warzigen Auswüchsen.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Andere weißhütige Helmlinge und Scheinhelmlinge der Gattung Hemimycena wachsen nicht typisch auf Rotbuchenblättern.
Der auch auf Buchenblättern wachsende Niederliegende Schwindling (Marasmius setosus) ist noch kleiner und hat einen dunkel gefärbten Stielgrund.
Mycena mucor auf Eichenblättern hat ein winziges Basalscheibchen.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 323;
Kühner, Le Genre Mycena, S. 249;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 3, Nr. 116.48, S. 668f.;
Robich, Mycena d’Europa, S. 544ff.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch