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Hebeloma quercetorum Quadr.

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Sommer bis Herbst, auf kalkreichen Böden, wärmeliebend. Ektomykorrhizapilz, vergesellschaftet mit Quercus und Tilia, aber auch bei Corylus vorkommend.

Vorkommen am Ammersee:
Nur in der Grasleitner Moorlandschaft im südlichen Landkreis Weilheim-Schongau nachgewiesen.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 6 cm im Durchmesser, schmierig bis schleimig, schwach hygrophan, zunächst konvex, später ausgebreitet, ohne zentralen Buckel. Hutfarbe einheitlich, falb-gelbbräunlich, lehmfarben.
Stiel bis 80 x 13 mm, zylindrisch, an der Stielbasis gerne verdickt. Stiel fein flockig, insbesondere an der Stielspitze, auch jung ohne Cortina. Stiel jung blasser als der Hut, dann weiß bis creme, von der Stielbasis ausgehend dann bräunend. Stiel hohl, jedoch festfleischig und elastisch. In der Stielspitze mit aus dem Hut in den hohlen Stiel hängendem Fleischzipfel (wie bei Hebeloma sinapizans).
Lamellen jung sehr blass, blass cremerosalich, bei Sporenreife bald blass braun („Milchkaffee mit viel Milch“). Ohne Guttationstropfen.
Geruch deutlich rettichartig.
Sporenpulver umbrabraun.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 10-14 x 6-8 µm, deutlich warzig, mandelförmig bis breit zitronenförmig, inamyloid, stark dextrinoid, Perispor sich nicht oder nur bei wenigen Sporen etwas ablösend.
Cheilozystiden 30-60 x 6-11 µm, flaschenförmig, gerne mit im Bereich des Flaschenbauches verdickter Zellwand. Zwischen die flaschenförmigen Cheilozystiden sind aber auch immer zylindrische bis keulenförmige eingestreut.

Bemerkungen:
Es handelt sich um einen Doppelgänger des häufigen und allgemein bekannten Großen Rettichfälblings (Hebeloma sinapizans). Da beide Arten das Merkmal des in den Stiel hineinragenden Fleischzapfens besitzen, sollten alle Funde von Hebeloma sinapizans unter Eiche und Linde überprüft werden. Hebeloma sinapizans hat einen deutlich flockigeren Stiel (größere, derbe Flocken), die Cheilozystiden sind ebenfalls flaschenförmig (aber nur so!), jedoch durchgehend dünnwandig und es fehlen die eingestreuten, zylindrischen bis keuligen, also nicht flaschenfömigen Cheilozystiden.

Autor: Dr. Christoph Hahn

Quelle / Literatur:
Vesterholt J. (2005). The genus Hebeloma. Fungi of Northern Europe vol. 3.