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Volvariella bombycina (Schaeff. : Fr.) Singer 1951

Synonyme: Volvaria bombycina (Schaeff. : Fr.) P. Kumm. , Volvariopsis bombycinus (Schaeff. : Fr.) Murrill , Volvariopsis earleae Murrill

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Pluteaceae

Deutscher Name: Wolliger Scheidling

Vorkommen:
Einzeln oder in kleinen Gruppen auf morschem Laubholz, oft an stehenden, noch vitalen Stämmen von z. B. Ahorn, Apfel, Buche, Eiche, Linde, Pappel, Rosskastanie und Weide . In Deutschland unterschiedlich verbreitet, in der norddeutschen Tiefebene verbreitet, in Bayern selten bis zertreut. Vorkommen sind aus Europa, Asien, Nordafrika und Nordamerika bekannt.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten, die letzten Fundmeldungen dieses auffälligen Baumbewohners datieren vom Sommer 1984. Die Art besiedelt Stammwunden von Laubbäumen und wurde in Bayern auch schon öfter in Biergärten an Linden und Rosskastanien gefunden.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 50-150 (200) mm Durchmesser, zunächst halbkugelig bis eiförmig, dann kegelig
bis glockig, zuletzt ausgebreitet mit stumpfem Buckel, Oberfläche schön seidig, mit radialen
schwach abstehenden, wie gekämmt wirkenden, weißen bis cremefarben Faserschüppchen.
Lamellen am Stiel frei, jung weiß-creme, dann abhängig von der Sporenreife bis schön rosa-braun, breit, Schneiden schwach gekerbt (Lupe!). Sporenpulverfarbe rosabraun.
Stiel 7-20 cm lang und 10-20 mm dick, zylindrisch, entsprechend den oft vertikalen Anwuchsstellen entsprechend verbogen. Basis keulig und in einer lappigen, sackartigen Volva oft bis zur Hälfte eingebettet, voll, brüchig, Oberfläche weiß, später blass-ocker verfärbend, glatt, an der Spitze fein bestäubt, gegen Basis fein längsfaserig.
Fleisch weiß, Geruch mit Rettich-Komponenten, Geschmack mild, nach Rettich.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 6,5-9 x 4,5-6,5 μm, elliptisch bis breit-elliptisch, glatt, dickwandig.
Basidien 4-sporig, keulig bis -30 x 11 µm, ohne Basalschnalle.
Cheilocystiden bis 110 x 25 µm, schmal-keulig bis spindelig, oft mit ausgezogener Spitze.
Pleurozystiden bis 100 x 20 µm, vielgestaltig keulig, zylindrisch, breit spindelig.
Hutdeckschicht aus oft sehr langen (bis 1500 µm !), unseptierten Hyphen, ohne Schnallen.

Bemerkungen:
Verwechslungen sind kaum möglich aufgrund der an eine schöne weiße (Eis-)Bärenfellmütze erinnernden, breitkegeligen Hüte in Verbindung mit dem Vorkommen an Stammwunden.

Autor: Peter Karasch

Quelle / Literatur:
Breitenbach & Kränzlin, Pilze der Schweiz Bd. 3 Nr. 128;
Ludwig, Pilzkompendium Bd. 1 Nr. 87.3;

  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch