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Tuber aestivum Vittad. 1831

Synonyme: Aschion nigrum Wallr. , Tuber blotii Deslandes , Tuber bohemicum Corda , Tuber culinare Zobel in Corda , Tuber gallicum Corda , Tuber uncinatum Chatin

Systematik: Ascomycota > Pezizales > Tuberaceae

Deutscher Name: Sommertrüffel

Vorkommen:
Weit verbreitet in Mittel- und Südeuropa auf kalkhaltigen, basischen Böden. Fast ganzjährig, vom Sommer bis Frühjahr an Waldrändern mit Buchen, Hainbuchen, Haseln, Linden und Eichen.

Vorkommen am Ammersee:
Die bisherigen Funde lassen eine weite Verbreitung vermuten. Da die Knollen vorwiegend unterirdisch wachsen und zudem gesetzlich besonders geschützt sind, sind deren aktuelle Vorkommen bislang nicht ausreichend untersucht.
In unserer Datenbank gibt es 33 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper fast kugelig bis unregelmäßig knollig mit schwarzer, grobwarziger Außenkruste.
Der Durchmesser kann von 1-10 cm schwanken.
Fleisch, fest, hellbraun weiß mäandrierend, bei Reife intensiv in Geruch und Geschmack.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen gelblich-braun in Wasser, i. M. 25-30 x 18-22 µm, ellipsoid bis subglobos mit einem Polygonnetz.
Asci mit 1-6, meist 2-4 Sporen, 80-100 x 60-75 µm.

Bemerkungen:
Die Gattung Tuber ist lt. Bundesartenschutzverordnung gesetzlich besonders geschützt. Fruchtkörper dürfen nur in behördlich genehmigten Ausnahmefällen (z. B. zu wissenschaftlichen Zwecken) entnommen werden. Auf den Märkten wird die Sommertrüffel als Handelsware aus Süd- und Südosteuropa angeboten.
In Bayern wurden vorwiegend Sommer- und Mäandertrüffeln vom 17. bis Anfang des 20. Jahrhunderts gewerbsmäßig gesammelt. Die Bestände wurden durch intensiven Einschlag von Eichen so stark dezimiert, dass die Suche schon Ende des 19. Jahrhunderts kaum mehr lohnte.
Allein in Frankreich hat sich die jährliche mittlere Marktmenge von 1000 Tonnen im Jahr 1900 auf heute 30-60 Tonnen reduziert.
Die in manchen Werken und am Markt noch als eigenständige Art oder Varietät geführte Tuber uncinatum ist konspezifisch.

Autor: Peter Karasch

Rote Liste: V

Quelle / Literatur:
Funghi Ipogei D‘Europa, Montecchi & Sarasini 2000: 253-255
Francesco Paolocci, Andrea Rubini, Claudia Riccioni, Fabiana Topini, Sergio Arcioni in FEMS Microbiology Letters 235 (2004) 109–115: Tuber aestivum and Tuber uncinatum: two morphotypes or two species?

  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Mikroskopische Ansicht

    Foto: Hartmut Schubert
  • Mikroskopische Ansicht

    Foto: Hartmut Schubert