Startseite

Tricholoma orirubens Quél. 1873

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Tricholomataceae

Deutscher Name: Rötender Ritterling

Vorkommen:
Gesellig und oft Hexenringe bildend meist scharenweise in Laubwäldern auf kalkreichen Böden, meist bei Rotbuchen (Fagus sylvatica), gerne an ruderal beeinflussten Stellen und auch an grasigen Waldrändern.
Nach dem Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (Bd. 1B, Karte 2137) in Deutschland außerhalb der Mittelgebirge selten. In Bayern in Oberfranken, um Regensburg und zwischen Lech und Isar sowie zwischen Inn und Salzach. Fehlt in den ostbayerischen Grenzgebirgen, im Tertiär-Hügelland und im gesamten Alpengebiet.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet, aber nicht häufig.
In unserer Datenbank gibt es 60 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 6-8 cm breit, halbkugelig, dann konvex, zuletzt abgeflacht mit schwachem, stumpfem Buckel, mitunter hochgeschlagen und oft eingerissen, anfangs eingerollt, dann verbogen und zuletzt mit scharfem und überstehendem Rand, trocken, grauschwarz, auf hellgrauem Untergrund stark radial wollig-filzig, gegen den Rand heller weißlichgrau und im Alter oft leicht rötlich getönt.
Lamellen normal breit, mit verschieden langen Zwischenlamellen und wellig gekerbter Schneide, anfangs weiß, besonders auf der Schneide und am Hutrand mitunter nur bei Druck und erst nach Tagen hell rosa bis schmutzig rot verfärbend.
Stiel 5-10 cm lang und 0,5-1,5 cm dick, zylindrisch, glatt, gegen den Grund schwach keulig und bräunlich faserig, im oberen Teil seidig mehlig bestäubt, bei Eintritt der Fleischrötung am Stielgrund oft mit bläulichem oder violettem Ton.
Fleisch im Hut und Stiel fest, wenig faserig, weiß, dann schmutzig weiß und oft lebhaft rosa bis rot anlaufend, besonders gedrückt und am Lamellenansatz, Geruch angenehm, stark mehlig oder nach Veilchenwurzel (ähnlich Lepista irina), mit wenig auffälligem, mildem Geschmack.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 5-6,5 x 4,5-5 µm, elliptisch, glatt und mit mehreren Tropfen. Sporenstaub weiß.
Chemische Reaktionen: Formol färbt die Stielbasis nach ca. 1/2 Stunde karminrot.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Tricholoma basirubens Bon ist makroskopsich nur schwer zu unterscheiden; bei dieser Art färben die Lamellen kaum rot und die Stielbasis wird mit Formol nicht rosa. Von den übrigen ähnlich gefärbten Ritterlingen vor allem durch den sehr kontrastreich geschuppten Hut und den auffallend starken Mehlgeruch zu unterscheiden.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 425;
Krieglsteiner, G.J., Die Großpilze Baden-Württembergs, Bd. 3, S. 551f.;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 3, Nr. 123.26, S. 812f.;
Marchand, Champignons du nord et du midi, Bd. 1, Nr. 40;
Riva, Fungi Europaei, Bd. 3, Tricholoma, S. 232ff., 460.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Birgit Weisel
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Birgit Weisel
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Birgit Weisel