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Thecotheus pelletieri (P. Crouan & H. Crouan) Boud. 1869

Systematik: Ascomycota > Pezizales > Ascobolaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Dieser leicht kenntliche Dungbewohner hatte im Verbreitungsatlas bis 1990 drei Fundpunkte in Deutschland, was vielleicht auch an seiner speziellen Wuchsstelle liegt. Ab dem Frühjahr bis Sommer können an der Unterseite trockener, vorjähriger Dungreste (z. B. Pferd, Reh, Rind) truppweise die weiß-hyalinen Fruchtkörper mit unter der Lupe auffälligen Kegeln auf der Oberseite angetroffen werden. Die Art ist vermutlich sehr weit verbreitet.

Vorkommen am Ammersee:
Nur wenige Male belegt, bei gezielter Suche aber sicher häufiger.
In unserer Datenbank gibt es 3 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Apothezien 0,5-1 (2) mm, cremeweisslich, jung kugelig, dann urnenförmig, alt ausgebreitet mit hellgrauen Tönen, stiellos dem Substrat aufsitzend. Außenseite etwas schürfelig.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Die untersuchten FK enthielten nur bis zu zehn Asci (Schläuche) mit je 32 Sporen von 28-30 x 12-16 µm.
T. pelletieri ist die einzige Art der Gattung mit mehr als 8 Sporen in einem Ascus. Die Asci messen bis zu 470 x 84 µm und sind bereits mit einer guten Lupe im Gelände sichtbar.

Bemerkungen:
Die meisten Dungpilzarten werden nicht gleich im Gelände gefunden, sondern werden im Labor in "Feuchter Kammer" ausgezüchtet. Bereits nach 1-2 Tagen erscheinen die ersten frischen Fruchtkörper. Bleibt das Substrat feucht, können so über mehrere Wochen lang etliche verschiedene Arten beobachtet werden. Viele Arten sind > 1 mm groß und werden mit einer Binokularlupe (10-60-fache Vergrößerung) betrachtet und fotografiert.
Die Gattung Thecotheus kann aber oft schon im Gelände gefunden werden, in dem man abgetrocknete Dungteile umdreht. Sie wachsen oft auf der noch feuchten Unterseite.
Beleg: Herbar Karasch G/04-02

Autor: Peter Karasch

Quelle / Literatur:
Doveri, F. 2004: Fungi Fimicoli Italici: 476 ff.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Mikroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch