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Schizopora paradoxa (Schrad. : Fr.) Donk 1967

Synonyme: Hyphodontia paradoxa (Schrad. : Fr.) Langer & Vesterholt , Irpex deformis (Schrad. : Fr.) Fr. , Schizopora paradoxa var. minima Derbsch & Schmitt, Sistotrema obliquum (Schrad.) Alb. & Schwein. , Xylodon versiporus (Pers.) Bondartsev

Systematik: Basidiomycota > Hymenochaetales > Schizoporaceae

Deutscher Name: Veränderlicher Spaltporling

Vorkommen:
Auf der Unterseite abgestorbener, berindeter oder unberindeter, noch am Baum hängender Äste verschiedener Laubhölzer, meist an Hainbuche (Carpinus betulus), Rotbuche (Fagus sylvatica) und Eiche (Quercus), seltener auch an Nadelholz, besonders an Weißtanne (Abies alba), in höheren Lagen weitgehend fehlend, an abgefallenen Ästen noch einige Zeit weiterwachsend. Gelegentlich auch an senkrechtem Substrat wie abgestorbenen, dünneren Stämmen; selten auch an Stümpfen und Schnittholz.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 285 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper resupinat und mitunter ausgedehnte, mehrere dm erreichende Überzüge bildend, gelegentlich auch an senkrechtem Substrat und dann mit einzelnen knotigen, hellgrauen, aber stets hutlosen und oft von Grünalgen überzogenen Vorsprüngen.
Fruchtschicht eckig-porig, labyrinthisch, zerschlitzt bis zähnchen- oder plattenartig aufgeschlitzt, an senkrechtem Substrat oft treppenartig, ziemlich weitlöcherig, 1-3 Poren pro mm, Röhren 1-4 cm lang, auf größeren resupinaten Flächen oft knotenartig vorgewölbt und gegen den Rand kürzer werdend, cremeweiß, alt hell ockergelb mit fransiger oder scharf abgesetzter, heller und dünner, steriler Randzone.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 4,5-6 x 3-4 µm, breit elliptisch bis eiförmig, farblos und glatt, teilweise mit Tropfen.
Hyphensystem dimitisch, generative Hyphen am Ende oft kopfig und mit gelblicher Masse umgeben, Skeletthyphen dickwandig.

Bemerkungen:
Weißfäule-Erreger.
Wegen der sehr veränderlichen Porenform ist der niemals Hutkanten ausbildende Pilz im Gelände nicht immer sicher anzusprechen. Im Zweifelsfall sind die rundköpfigen Hyphenenden ein sicheres Mikromerkmal. Schizopora flavipora mit regelmäßiger und engporiger Fruchtschicht ist ziemlich selten. Fruchtkörper an senkrechtem Substrat können Formen von Physisporinus vitreus ähnlich sehen; die letztgenannte Art wächst aber meist an Strünken, ist zarter, weichfleischiger und hat eine regelmäßig porige Fruchtschicht.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 2, Nr. 380;
Keizer, Pilze-Enzyklopädie, S. 123;
Moser/Jülich, Farbatlas der Basidiomyceten 5, Schizopora 1;
Ryman/Holmåsen, Pilze, S. 141.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch