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Russula violeipes Quél. 1898

Synonyme: Russula amoena var. violeipes (Quél.) Singer

Systematik: Basidiomycota > Russulales > Russulaceae

Deutscher Name: Violettstieliger Pfirsich-Täubling

Vorkommen:
Ziemlich selten auf sauren Böden in Laub- und Nadelwäldern, im Münchner Raum vorwiegend im Norden und dort gebietsweise nicht selten, z.B. bei Freising und Sulzemoos; im Süden sehr selten auf Altmoränen (Straßlach).

Vorkommen am Ammersee:
Selten, nur auf Lößboden oder Altmoräne.
In unserer Datenbank gibt es 10 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 4 bis 8 cm breit, anfangs halbkugelig, alt flach mit eingebogenem Saum, auch trichterig und am Rand auf ca. 1/2 cm schwach höckerig gerippt, meist hell zitronengelb und alt oft mit hell rostgelben Flecken, Randzone mitunter hell graulila bis lilagrün fleckig, gelegentlich in der äußeren Hälfte völlig lila-grün, meist aber zumindest in der Mitte einfarbig hellgelb bleibend, auffallend matt und glanzlos.
Lamellen cremeblass, dünn und mäßig dichtstehend, am Grund nicht selten etwas querrippig, am Stiel häufig gegabelt und alt gerade angewachsen oder etwas herablaufend.
Stiel 4 bis 7 cm lang und 12 bis 25 mm dick, zylindrisch mit breit ausladender Spitze und oben ca. 2 cm breit, sehr hart, rein weiß oder häufig schmutzig violett überhaucht, aber auch rein weiß bleibend (f. citrina), auffallend matt und flockig, fein längsgrubig, mit verjüngter, alt etwas rostfleckiger und meist weiß bleibender Basis.
Fleisch hart, mild schmeckend, alt mit Heringsgeruch ähnlich Lactarius volemus.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7-9 x 6,2-8 µm, mit niedrigen, durch dicke, weitmaschige Grate verbundenen Warzen.
Sporenstaub creme.
Chemische Reaktionen: Fleisch mit Phenol karmin-schokoladenbraun.

Bemerkungen:
Der Pilz ist bei Schäffer unter Russula mariae beschrieben und abgebildet, aber vermutlich mit zwei weiteren Arten (Russula amoena und Russula amoenicolor) vermengt. Die ähnlichen Arten Russula amoena und Russula amoenicolor sind aus Bayern bisher nicht bekannt und unterscheiden sich durch abweichende, nur braune Phenolreaktion des Fleisches sowie lebhaftere Färbung des Hutes.
Stark ausgeblasste Formen von Russula queletii sehen ähnlich aus, haben aber sehr scharfes Fleisch.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Einhellinger, Die Gattung Russula in Bayern, Hoppea Bd. 43, S. 202, 204;
Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 6, Nr. 214;
Sarnari, Monografia illustrata del Genere Russula in Europa, Bd. 1, S. 398ff.;
Schaeffer, Russula-Monographie, S. 80ff., Tf. III,10 (als Russula mariae);
Socha/Hálek/Baier/Hák, Holubinky (Russula), Nr. 32, S. 172f.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch