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Ramaria stricta (Pers. : Fr.) Quél. 1888

Synonyme: Clavaria condensata Fr. 1838 , Clavaria kewensis Massee 1896 , Clavaria pruinella Ces. 1861 , Clavaria stricta f. fumida (Peck) R.H. Petersen 1975 , Clavaria stricta Pers. 1797 , Clavaria stricta var. fumida Peck 1888 , Clavaria syringarum Pers. 1822 , Clavariella condensata (Fr.) P. Karst. 1882 , Clavariella stricta (Pers. : Fr.) P. Karst. 1882 , Corallium strictum (Pers. : Fr.) Hahn 1883 , Lachnocladium odoratum G.F. Atk. 1908 , Merisma strictum (Pers.) Spreng. 1827 , Ramaria concolor f. fumida (Peck) R.H. Petersen 1975 , Ramaria condensata (Fr.) Quél. 1888 , Ramaria spinulosa ss. Rea 1922 , Ramaria stricta f. compacta M.P. Christ. 1968 , Ramaria stricta var. alba Cotton & Wakef. 1919 , Ramaria stricta var. condensata (Fr.) Nannf. & L. Holm, in Lundell, Nannfeldt & Holm 1985 , Ramaria stricta var. laxiramosa Marr & D.E. Stuntz 1974

Systematik: Basidiomycota > Gomphales > Gomphaceae

Deutscher Name: Steife Koralle

Vorkommen:
Auf totem Laubholz (Fagus, Quercus, Carpinus) an Strünken und Ästen wachsend, gelegentlich auch in die umgebende Laubstreu mit Blättern und kleinsten Ästchen verwachsend.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet bis häufig.
In unserer Datenbank gibt es 20 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper bis 10 cm hoch und 7 cm breit; Strunk schlank zylindrisch bis konisch, glatt, teilweise mit tief austreibenden Ästen, ocker bis zimtfarben, mit schmutzig weinrotbraunen bis weinrotvioletten Druckstellen; Basis mit weißem Mycelfilz umgeben und im Substrat mit deutlichen, flachen Mycelmatten sowie kräftigen, weißen Rhizomorphen verwachsen; auf Druck rotbraun färbend; im Alter bisweilen von Strunk bis in die unteren Äste durchgehend rotbraun mit manchmal grauviolettem Ton färbend. Äste deutlich aufwärtsstrebend, gerade, nur selten etwas verschlungen, bei seitlichem Wuchs aus dem Substrat zunächst gebogen, danach wieder ± parallel aufwärtsstrebend, mehrfach geteilt, mit abgerundeten Astgabelungen, Astenden mehrfach gegabelt, jung gezähnelt, im Alter ± stumpf endend; Astfarben fast weiß bis blass ocker oder ocker bis zimtocker, gelegentlich etwas fleischfarben bis hell rosa überdeckt, auf Druck weinrot bis schmutzig rotbraun färbend, Astenden cremegelb, gelb, bis kräftig grünlichgelb abgesetzt. Fleisch im Strunk und den unteren Ästen fest, teilweise elastisch, in den oberen Ästen eher brüchig; erst schmutzig weiß, dann schmutzig rotbraun verfärbend; Geruch säuerlich-herb, manchmal mit schwacher Aniskomponente; Geschmack bitter, gelegentlich etwas adstringierend.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen (6) 6,5–10,2 x 3,5–5,2 µm, im Profil ellipsoid bis breit ellipsoid, im vorderen Bereich meist etwas gebuckelt, Oberfläche fein rau bis fast glatt, z.T. glatt erscheinend; cyanophil, mit flachem, warzig-wulstigem Ornament.
Basidien 30–50 x 7–8 µm, keulig, mit Schnallen, 4(2)-sporig. Hyphen bis 14 (18) µm im Durchmesser, glatt, ± hyalin, teilweise mit granulärem, austretendem Inhalt, am Rand parallel, dünnwandig, in der Tiefe zunehmend verschlungen und dickwandig (bis 2 µm), mit Schnallen, ampulliforme Septenübergänge vorhanden. Rhizomorphen dimitisch, in der äußeren Schicht mit Skeletthyphen durchzogen, daneben mit rosettenförmigen Kristallaggregaten ummantelte Generativhyphen; Hyphen in der Tiefe bis zu 7 µm im Durchmesser, dünnwandig, mit Schnallen, ampulliforme Septenübergänge häufig.

Bemerkungen:
R. stricta ist eine bekannte, weit verbreitete Art. Dennoch sind Verwechslungen möglich, zum Beispiel mit R. eumorpha, die manchmal ebenso aufgerichtete, parallele Äste haben kann, aber in der Nadelstreu wächst und aufgrund ihrer stacheligen Sporen zur Untergattung Asteroramaria gehört.

Autor: Josef Christan

Quelle / Literatur:
Christan 2008, Die Gattung Ramaria in Deutschland, S. 248.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Josef Christan
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch