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Ramaria sanguinea (Pers.) Quél. 1888

Synonyme: Clavaria sanguinea Pers. 1799 , Ramaria flava var. sanguinea (Coker) Corner 1966

Systematik: Basidiomycota > Gomphales > Gomphaceae

Deutscher Name: Blutrotfleckende Koralle

Vorkommen:
In Laub- und Nadelwäldern auf Kalk unter Buche (Fagus) und Fichte (Picea); Mykorrhiza bildend; Mycel bis in den Mineralboden reichend.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 14 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper bis 12 cm hoch und 10 cm breit; Strunk von konisch zugespitzt und glatt bis breit aufsitzend und mit jungen Ästen versehen; unten weiß, oben in die Farbe der Äste übergehend, ± stark mit hell rötlichen bis schmutzig-weinroten, schmutzig-purpurnen, Flecken; Rhizomorphen weiß, zart. Äste jung blumenkohlartig, danach meist gedrängt (kompakt) aufwärtsstrebend und unterschiedlich stark verbogen oder ausladend ausgewachsen, mit spitzen, im Alter gelegentlich abgerundeten Astgabelungen mehrfach verzweigt, Astenden spitz gezähnelt, im Alter mehr ausgewachsen und stumpfer; Astfarben unten blass gelb, aufwärts kräftiger in ein kaltes, leuchtendes Schwefelgelb übergehend, das in den Astspitzen am intensivsten ist, stellenweise mit schmutzig-weinroten bis schmutzig-purpurroten Flecken, die sich im Alter manchmal von der Basis her aufwärts bis in die Astspitzen zu großen Flächen ausdehnen. Fleisch fest, weiß, wässrig marmoriert, bei Trockenheit meist ohne Marmorierung; Geruch angenehm süß bis unbedeutend; Geschmack mild bis herb, in den Astspitzen bitter.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7,5–12 x 3,8–5,5 µm, im Profil meist zylindrisch bis ellipsoid, fein rau bis fast glatt; cyanophil, mit flachem, warzigem, kurz-wulstigem Ornament.
Basidien 50–70 x 8–10 µm, keulig, ohne Schnallen, 4-sporig. Hypen bis 17 µm im Durchmesser, am Rand fast parallel, dünnwandig, glatt, hyalin, in der Tiefe verschlungen, Wände bis zu 0,5–0,8 µm dick, stellenweise dickwandig bis zu 1,8 µm, glatt bis feinst rau, hyalin oder mit granulärem Inhalt; ampulliformen Septenübergänge selten, ohne Schnallen, Thrombopleren selten. Hyphen in den Rhizomorphen/Basalmycel deutlich gelifizierte Hyphen mit bis zu 3 µm dicker gelifizierter Umhüllung, stellenweise untermischt mit nicht gelifizierten Hyphen; bis zu 6 µm im Durchmesser, Wände vor allem im Basalmycel bis zu 1 µm dick, glatt, ± hyalin, in der Tiefe der Rhizomorphen mit ampulliforme Septenübergängen, ohne Schnallen; Endzellen zylindisch, verbogen oder geknickt, Apex bis zu 4 (6) µm breit, meist stumpf abgerundet, seltener keulig oder ansatzweise verzweigt; Oberfläche der Rhizomorphen untermischt mit gelben, verzweigten Hypen, bis zu 3 µm im Durchmesser, Wände bis zu 1 µm dick.

Bemerkungen:
Lediglich R. eosanguinea kann ähnlich aussehen, soll aber eine wesentlich geringere Fleckung aufweisen und etwas längere Sporen haben. Zudem sind Hyphen und Basidien von R. eosanguinea mit Schnallen besetzt, die bei R. sanguinea fehlen.

Autor: Josef Christan

Rote Liste: 2

Quelle / Literatur:
Christan 2008, Die Gattung Ramaria in Deutschland, S. 230

  • Detailansicht

    Foto: Josef Christan
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Josef Christan
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner