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Puccinia brachypodii G.H. Otth

Synonyme: Puccinia baryi (Berk. & Broome) G. Winter

Systematik: Basidiomycota > Pucciniales > Pucciniaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Frühjahr bis Herbst; in Deutschland nur selten auf der Berberitze (Berberis vulgaris), häufiger auf Zwenke (Brachypodium).

Vorkommen am Ammersee:
Im Gebiet selten, nur wenige Funde auf Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum). Da die Wirtspflanze verbreitet vorkommt, ist mit weiteren Nachweisen zu rechnen.
In unserer Datenbank gibt es 5 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Der Rostpilz vollführt einen fakultativen Wirtswechsel. Im Frühjahr werden auf Berberitze (Berberis vulgaris) an gelblichen bis rötlichen Verfärbungen auf der Oberseite der Blätter die kugeligen Spermogonien gebildet. Die orangefarbenen Aecien werden kreisförmig auf der Blattunterseite ausgebildet, es kann hier zu Anschwellungen des Gewebes kommen. Sie haben eine Pseudoperidie die becherförmig ausgebildet ist und sind sehr klein. Im Sommer wechselt der Pilz auf Zwenke (Brachypodium) für die Ausbildung von Uredien und Telien. Die rostfarbenen, kurz strichförmigen, sehr kleinen Uredien werden meist beiderseits der Blätter auf gelblichen Flecken gebildet und fließen oft zu längeren Streifen zusammen. Darauf folgt die Ausbildung der punkt- bis strichförmigen, dunkelbraunen, lange von der Epidermis bedeckt bleibenden Telien auf der Blattunterseite. Sie fließen meist zusammen und können die gesamte Blattfläche bedecken.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Aeciosporen rundlich oder länglich, 19-24 x 16-18 µm, Wand relativ gleichmäßig, dünn, dicht feinwarzig. Uredosporen kugelig bis ellipsoidisch, 18-25 µm im Durchmesser, Wand farblos, 1,5 µm dick, fein stachelwarzig. Teliosporen 2-zellig, meist birn- bis keulenförmig, 28-42 x 16-24 µm, am Scheitel meist abgestutzt oder abgeflacht, auf bis zu 4 µm verdickt, Querwand stark verdickt.

Bemerkungen:
Der Großteil der Arten ist sehr wirtsspezifisch, deshalb hilft für eine genaue Artansprache der Art die Kenntnis des parasitierten Wirtes. Besonderheit von Rostpilze ist, dass viele Arten einen Wirtswechsel zwischen zwei verwandtschaftlich meist sehr entfernt stehenden Wirten vollführen.

Autor: Julia Kruse

Quelle / Literatur:
Gäumann (1959): 514f

  • Detailansicht

    Foto: Julia Kruse
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Julia Kruse