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Phleogena faginea (Fr. : Fr.) Link 1833

Synonyme: Onygena decorticata Pers. : Schwein.

Systematik: Basidiomycota > Atractiellales > Phleogenaceae

Deutscher Name: Buchen-Hütchenträger

Vorkommen:
Auf toten und lebenden Stämmen von Laubholz, selten auch an Nadelholz. An stehenden Stämmen in Rindenspalten oder auf nacktem, entrindetem Holz. Unter anderem an Buche, Eiche, Erle, Esche, Hainbuche, Pappel, Weide, Fichte. Auffallend ist das Vorkommen dieser seltenen Art in „alten“ Wäldern mit hohem Totholzanteil. Fruktifiziert meistens im Spätherbst bis Winter und wird vielleicht deshalb und wegen der geringen Größe übersehen.
Die Art ist nahezu weltweit verbreitet, gilt aber überall als selten.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Wachstum sehr gesellig und gedrängt, oft Hunderte von Fruchtkörpern an einem Standort. Fruchtkörper an kleine Stielboviste (Tulostoma) erinnernd, Köpfchen 1-3 mm Durchmesser, Stiel 2-3 mm hoch mit einem Durchmesser von 0,2-0,3 mm. Köpfchen anfangs weisslich - hellgrau, mit wattig - wolliger Oberfläche, später bräunlich mit flockig aufreissender Oberfläche, schliesslich ganz zerfallend, dabei die im Inneren gebildeten Sporen freisetzend. Köpfchen aus verflochtenen Hyphen bestehend, ohne umhüllende Haut (Peridie). Stiel zäh, zu Beginn weißlich, dann bräunlich nachdunkelnd. Geruch reifer Fruchtkörper auffallend nach Maggi, Liebstöckel.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen subglobos - kugelig, dickwandig, hellbraun, seitlich an Basidien geformt, 4,5-10 x 4,5-9 µm. Basidien dünnwandig, zylindrisch, quergeteilt, vierzellig, mit Schnalle an den Traghyphen verankert, 16-37 x 4–5 µm. Hyphen an der der Oberfläche des Köpfchens stark verästelt und schraubig gedreht, etwas dickwandig.

Bemerkungen:
Die Gattung Phleogena beinhaltet nur die beschriebene Art. Die Sporen werden im Inneren des Köpfchens gebildet, ähnlich wie bei den Bauchpilzen. Das Köpfchen von P. faginea besitzt jedoch keine umhüllende Haut (Peridie), die Sporen werden ausschliesslich durch die „verschraubten“ verflochtenen Hyphen an der Oberfläche des Köpfchens zusammengehalten.

Autor: Dr. Birgit Weisel

Rote Liste: 2

Quelle / Literatur:
Bregazzi, R. (1980), Phleogena faginea (Fr.) Link in der Bundesrepublik Deutschland, Z. Mykol. 46(1), S. 5 – 9
Jülich, W. (1984), Kleine Kryptogamenflora, Bd. IIb/1, Die Nichtblätterpilze, S. 401.
Tallasch, H. & Jahn, H. (1970/1971): Phleogena faginea (Fr.) Link im Naturschutzgebiet "Hasbruch" bei Bremen. Westf. Pilzbriefe 8, S. 31 – 35

  • Detailansicht

    Foto: Birgit Weisel
  • Standort

    Foto: Birgit Weisel
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Birgit Weisel
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Birgit Weisel