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Mycena pura (Pers. : Fr.) P. Kumm. 1871

Synonyme: Mycena pseudopura (Cooke) Sacc. , Poromycena pseudopura (Cooke) Singer

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Mycenaceae

Deutscher Name: Rettich-Helmling

Vorkommen:
Meist in Scharen, aber nur ausnahmsweise fast büschelig vom Frühsommer bis in den Spätherbst in Laub- und Nadelwäldern verbreitet; einer unserer häufigsten Blätterpilze.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 1462 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 2-5 cm breit, breit glockig oder konvex bis flach und meist gebuckelt mit einer kreisrunden Vertiefung um den Buckel, alt auch wellig verbogen, glatt und fein filzig, hygrophan, meist hell grauviolett bis purpurlila, aber auch rosa oder rein weiß, feucht am Rand auf 1/3 durchscheinend gerieft, vom Scheitel her ausblassend, äußerste Randzone scharf und weißlich, sehr dünnfleischig.
Lamellen weiß, grauweiß oder hellrosa, ziemlich breit und bauchig vorstehend, um den Stiel tief ausgebuchtet, mit schwach gekerbter, weißer Schneide.
Stiel 35-65 mm lang und 3-8 mm dick, schlank, zylindrisch, gegen den etwas filzigen Grund schwach verdickt, wie der Hut gefärbt, kahl und glatt oder schwach längsfaserig, röhrig hohl.
Fleisch wässerig graulila, mit starkem Rettichgeruch und -geschmack.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 5,9-7,8 x 3,7-4,2 µm, zylindrisch-elliptisch, farblos und glatt mit Tropfen, mit Jod blau, Sporenpulver weiß.
Cheilozystiden spindelig-bauchig.

Bemerkungen:
Der Pilz ist wegen seines unangenehmen Rettichgeschmacks ungenießbar und enthält in geringen Mengen das Pilzgift Muskarin; Vergiftungsfälle sind aber bisher nur mit der stärker muskarinhaltigen Mycena rosea bekanntgeworden.
Ähnliche Arten: Mycena rosea ist meist größer, stets rosa gefärbt und wächst ab September bis zum Spätherbst zwischen Rotbuchenlaub.
Mycena diosma erscheint sehr spät im Jahr und unterscheidet sich durch einen süßlichen oder an Zigarrenkiste anklingenden Geruch, einen sehr dunkel graublauen, stark ausblassenden, am Rand konzentrisch gezonten Hut und ziemlich dunkle Lamellen.
Mycena pelianthina hat einen schmutzig graublassen Hut und dunkel grauviolette, an der Schneide schwarzpurpurn beflockte Lamellen.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 358;
Kühner, Le Genre Mycena, S. 448;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 3, Nr. 116.77, S. 708ff.;
Robich, Mycena d’Europa, S. 105ff.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch