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Mycena maculata P. Karst. 1890

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Mycenaceae

Deutscher Name: Gefleckter Helmling

Vorkommen:
Büschelig an Stümpfen verschiedener Laub- und Nadelhölzer, meist an feuchteren Standorten, in montanen und subalpinen Lagen meist an Fichten (Picea abies), aber auch in Laubwäldern der Ebene z.B. an stark moderigen Eichenstümpfen vorkommend. Im Gebirge häufig, im Tiefland viel seltener.
Nach dem Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1B (Karte 1748) in den gut kartierten Gebieten bis ins norddeutsche Tiefland verbreitet. In Bayern zerstreut nördlich der Donau, im Süden nur um Augsburg, bei München und vereinzelt im Gebirge und am Alpenrand.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 20 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 34 mm breit werdend, jung kegelig-glockig bis konvex, später verflacht, aber stets stumpf gebuckelt, hygrophan, feucht dunkel braungrau bis stumpf kastanienbraun und am Rand auf 1/2 durchscheinend gerieft, trocken rötlich-graubraun bis haselbraun, am Scheitel lange dunkel bleibend, etwas radial runzelig, dünnfleischig, am Rand alt wellig verbogen, oft gekerbt und etwas überstehend.
Lamellen jung hell- bis ziemlich dunkelgrau, im Alter mehr bräunlichgrau und gelegentlich besonders an Druckstellen und an der Schneide rostig fleckend, dicklich und etwas entfernt stehend, auffallend breit und oft bauchig vorgewölbt, am Hutrand mit 8 bis 11 Lamellen pro cm, davon 3-4 durchgehend, am Hut oft etwas aderig verbunden, um den Stiel ausgebuchtet und mit einem Zahn herablaufend, Schneide unter dem Binokular stumpf und gleichfarbig, seltener auch etwas ausgefressen und wenig heller.
Stiel bis 7 cm lang und an der Spitze 1,5-2, am Grund 2-3 mm dick, zylindrisch oder flachgedrückt, ziemlich lang, schlank, zäh und oft verbogen, fest, hohl, Spitze weiß bleibend, abwärts weißlichgrau, schwach rötlich und im Alter zunehmend dunkel rotbraun, am Grund tief im Substrat büschelig wurzelnd und mit reichlichem, flaumig-watteartigem weißem Basismyzel, mitunter auffallend kahl und glatt und etwas glänzend, selten spärlich längsstreifig oder auf ganzer Länge fein weiß bereift.
Fleisch weißlich, im Hut auch etwas braun fleckend, ziemlich fest, frisch mit schwachem, etwas alkalischem oder an Mehl anklingendem Geruch, bald aber auch geruchlos, im Stiel gegen den Grund dunkler rötlich, nicht milchend.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7,5-10 x 4-6 µm, elliptisch, mit großen, stark lichtbrechenden und die Sporenumrisse überstrahlenden Tropfen; amyloid.
Zystiden teils geweihartig verzweigt, teils auch keulig mit bürstenartigen Auswüchsen.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Der Buntstielige Helmling (Mycena inclinata) unterscheidet sich durch lebhaft gelben Stiel und wächst nie in Gebirgswäldern, der Rosablättrige Helmling (Mycena galericulata) ist größer, riecht niemals alkalisch und hat stets völlig kahle und nie rötliche Stiele.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 349;
Kühner, Le Genre Mycena, S. 334;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 3, Nr. 116.104, S. 745f.;
Robich, Mycena d’Europa, S. 517ff.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Standort

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch