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Mycena erubescens Höhn. 1913

Synonyme: Mycena fellea J.E. Lange

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Mycenaceae

Deutscher Name: Bitterer Helmling

Vorkommen:
Gesellig vom Herbst bis Winter auf moosigen Stämmen lebender Laubbäume, meist an Eiche (Quercus), Buche (Fagus sylvatica) und Ahorn (Acer), vom Stammgrund bis in 2 m Höhe, vorwiegend an geschützten, wintermilden Standorten, gerne in Schlucht- und Auwäldern.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 7 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 3-10 mm breit, jung halbkugelig bis stumpf kegelig, später glockig-konvex, meist mit kleiner, stumpfer Papille, Huthaut glatt, matt bis seidig glänzend, ocker, rosabräunlich bis rötlichbraun mit dunklerer Mitte, gegen den Rand heller bis weißlich und bis zum Scheitel durchscheinend gerieft, am Saum scharf und mitunter schwach gekerbt, sehr dünnfleischig-häutig.
Lamellen jung weißlich bis schwach rosa überhaucht, später grauweiß, bei Druck rötlich verfärbend, breit, am Stiel schmal angeheftet, mit weißer, glatter Schneide.
Stiel 15-40 mm lang und 0,5-1,2 mm dick, zylindrisch, am Grund meist gebogen, glatt und matt mit weißlicher Spitze, hohl und gebrechlich, gegen den Grund zunehmend bräunlich, Basis weiß striegelig, frisch beim Brechen einen wässerigen bis weißlichen Milchsaft absondernd.
Fleisch wässerig, weißlichbraun, geruchlos, mit sehr bitterem Geschmack.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8,8-11 x 7,2-8,5 µm, breit elliptisch-rundlich, farblos und glatt, mit Tropfen, mit Jod blau.
Sporenpulver weiß.
Basidien 2-sporig.
Cheilozystiden und Pleurozystiden spindelig, frisch mit kleinen Tröpfchen, Cheilozystiden an der Spitze mit fingerartigen Auswüchsen.

Bemerkungen:
Von ähnlichen, einen weißen Milchsaft ausscheidenden Arten durch den sehr bitteren Geschmack und den Standort an Laubbaumrinde unterschieden. Die Art gehört wegen des spärlichen, wässrigen Milchsaftes zu den milchenden Arten. Sie ist als einziger Helmling mit bitterem Geschmack eindeutig festgelegt und hieran auch im Gelände leicht zu erkennen.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 333;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 3, Nr. 116.76, S. 707f.;
Robich, Mycena d’Europa, S. 438ff.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch