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Lyophyllum decastes (Fr. : Fr.) Singer

Synonyme: Clitocybe coffeata Fr. , Clitocybe hortensis (Pers.) Gillet , Lyophyllum aggregatum (Schaeff.) Kühner , Lyophyllum conglobatum (Vittad.) M.M. Moser

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Lyophyllaceae

Deutscher Name: Büschelrasling

Vorkommen:
Gesellig und meist in dichten, großen und recht auffälligen Büscheln in Laub- und Nadelwäldern, nicht selten an ruderal beeinflußten Standorten und vorwiegend an Forststraßenrändern, aber auch auf Bergwiesen bis zur Baumgrenze; oft erst spät im Jahr erscheinend.
Nach dem Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1B (Karte 1581) in Bayern besonders zwischen Iller und Isar, Inn und Salzach, im Tertiär-Hügelland sehr selten, nördlich der Donau im Bayerischen Wald, Mittel- und Oberfranken und im Maingebiet.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 78 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 90 mm breit werdend, jung fast regelmäßig konvex mit eingerolltem Rand, alt oft stark unregelmäßig verformt mit eingeschlagenem und flatterig verbogenem Rand, jung dunkel graubraun, später heller braungrau, oft am Scheitel etwas radial runzelig, alt aber mehr glatt, mit dünner, nicht knorpeliger und nicht abziehbarer Huthaut, mäßig dünnfleischig.
Lamellen bis ins Alter rein weiß, mäßig dichtstehend, dicklich bis dünn, um den Stiel breit und wenig ausgebuchtet, normal breit, bis 7,5 x 40 mm, am Hutrand mit bis zu 19 Lamellen pro cm, davon 5 durchgehend, meist mit 5-7 Zwischenlamellen, Schneide gleichfarbig und glatt.
Stiel bis 90 mm lang und an der Spitze bis 16, am Grund bis 21 mm dick, zylindrisch mit schwach keulig angeschwollener Basis, auf weißlichem Grund an der Spitze jung weißmehlig, abwärts mehr oder weniger kahl und glatt, schwach längsstreifig, Basis stark faserig-holzig und mit den Nachbarstielen verwachsen, im Schnitt festfleischig.
Fleisch rein weiß, feucht im Hut durchwässert graulich, bei Druck und im Schnitt nicht verfärbend, im Schnitt mit deutlichem Geruch nach rohem Rharbarber, an Clitocybe nebularis anklingend.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 5,7-5,7 µm, rundlich, glatt, mit fein körnigem Inhalt.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Lyophyllum loricatum („Panzer-Rasling“) erscheint an ähnlichen Stellen, aber meist früher im Jahr und hat eine dicke, knorpelig-panzerartige Huthaut. Lyophyllum fumosum ist kleiner und erscheint oft schon im Frühjahr in Parkanlagen und Laubwäldern; seine Stiele sind am Grund knäuelig verwachsen. Beide Arten werden von manchen Arten nur als Varietäten von Lyophyllum decastes angesehen. Die Funga Nordica wiederum sieht in Lyophyllum decastes ein Synonym zu Lyophyllum fumosum.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 257;
Lange, Flora Agaricina Danica, Tf. 39 A;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 1, Nr. 44.2, S. 297ff.;
Vesterholt & Ludwig in Funga Nordica, 1. Aufl., Lyophyllum, S. 501f. (als Lyophyllum fumosum).

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch