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Leucopaxillus compactus (Fr.) Neuhoff 1958

Synonyme: Leucopaxillus pseudoacerbus (Cost. & Dufour) Bours. , Leucopaxillus tricolor (Peck) Kühner , Melanoleuca tricolor (Peck) Murrill , Tricholoma tricolor Peck

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Tricholomataceae

Deutscher Name: Dreifarbiger Krempenritterling

Vorkommen:
Einzeln oder gesellig in Eichen- und Buchenwäldern, überall selten, nordwärts bis Mittelschweden, südwärts bis in die Schweiz und Frankreich. Im Voralpenland stellenweise häufiger und nach Lohmeyer (pers. comm.) zwischen Inn und Salzach deutlich in Ausbreitung begriffen, dort z. T. auch in Mooren entlang geschotterter Wege unter Birken.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten.
In unserer Datenbank gibt es 7 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 10-25, selten bis 30 cm breit, anfangs flach gewölbt und am Rand eingerollt, jung lederocker bis blass fuchsig oder kuhbraun, völlig trocken und glanzlos, feinst filzig (wildlederartig), alt etwas rinnig bis rissig aufbrechend, etwas aderig bis schwach entfernt gerippt, zuletzt verflachend bis schüsselartig vertieft, dickfleischig.
Lamellen jung schwefelgelb bis zitronen-ockerlich, dann trüb ocker, alt auch rostfleckig bis holzfarben, dichtstehend, anfangs ziemlich schmal, zuletzt bis 15 mm breit, gerade angewachsen bis etwas ausgebuchtet oder herablaufend, mit zahlreichen Zwischenlamellen, oft wellig-kraus, queraderig, mit schwach gekerbter Schneide.
Stiel 4-8 cm lang und 2-4,5, am Grund bis 8 cm dick, weiß und auf ganzer Länge fein filzig, gegen den Grund oft fleckig oder fein ockerrostig gesprenkelt, kurz, derb und fest, oft mit zwiebelig-knolliger Basis, gelegentlich mit wurzelartigem Fortsatz.
Fleisch weißlich, mit schwach mehlartig-würzigem Geruch, dann unangenehm krautartig wie Tricholoma album riechend, mit mildem Geschmack.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 6-8,5 x 4-5,5 µm, elliptisch, farblos, feinwarzig-stachelig, mit Jod blauschwarz.

Bemerkungen:
Von ähnlichen Arten der Gattung durch den gelblich-lederfarbenen bis bräunlichen Hut und die besonders jung gelblichen Lamellen unterschieden.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: 2

Quelle / Literatur:
Holec/Bielich/Beran, Přehled hub střední Evropy, S. 392f. (als Leucopaxillus compactus);
Michael-Hennig-Kreisel, Handb. f. Pilzfr., Bd. 3, S. 340;
Neuhoff, Westf. Pilzbr., Bd. 1, S. 61;
Schweizer Zeitschrift für Pilzkunde, Bd. 36, S. 41.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch