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Hygrophorus pudorinus (Fr.) Fr.

Synonyme: Hygrophorus pudorinus var. pallidus (A.H. Sm. & Hesler) Bon

Systematik:

Deutscher Name: Orange-, Weißtannen-Schneckling

Vorkommen:
In montanen Nadel- und Mischwäldern unter Weißtanne (Abies alba), gelegentlich in Buchen- und Fichtenbeständen, denen aber immer einzelne Tannen beigemischt sind. Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1b (Karte 1277), nur in Süddeutschland und dort im natürlichen Weißtannenareal auf Kalkböden nicht selten. In den Alpen und Voralpen weit verbreitet, oft recht gesellig und dicht bestandene Reihen bildend.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut, nur unter Weißtannen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 5-12 cm breit werdend, jung halbkugelig, später konvex bis flach, oft mit sehr breitem und stumpfem Buckel und lange eingerolltem Rand, glatt, trocken und seidig-matt, nur bei feuchtem Wetter schwach klebrig, fein radial eingewachsen faserig, meist lebhaft orangegelb mit Ockerton, seltener auch leicht rosa, am Scheitel wenig dunkler, am Rand heller und fast immer fein gerippt, in der Mitte dickfleischig.
Lamellen weißlich, später lachsorange, breit und ziemlich entfernt, am Stiel meist breit angewachsen oder wenig herablaufend, Schneide glatt.
Stiel 5-9 cm lang und 8-25 mm dick, zylindrisch mit leicht zuspitzendem Grund, weiß, oft besonders am Grund mit kräftigem gelbem Ton, aber auch rein weiß vorkommend, feucht schwach schleimig, bald trocken und gegen die Spitze mehlig staubig, voll und festfleischig.
Fleisch weiß, unter der Huthaut orangegelb, mit harzigem, an Terpentin erinnerndem, seltener auch fehlendem Geruch und mildem, unangenehm harzigem Geschmack.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 9-12 x 4,5-6,5 µm, elliptisch bis schwach zylindrisch, farblos und glatt.
Sporenstaub weiß.

Bemerkungen:
In den meisten Pilzbüchern steht die Art noch unter dem Namen Hygrophorus pudorinus. Bresinsky hat jedoch darauf hingewiesen, dass der im Alpenraum verbreitete Weißtannenbegleiter mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mit dem von Fries aus Skandinavien beschriebenen Hygrophorus pudorinus identisch ist.
Ähnliche Arten: Hygrophorus poetarum ist ein Rotbuchenbegleiter und recht ähnlich, hat aber mehr ins Rosa spielende Hutfarben und niemals einen gilbenden Stiel. Andere ähnlich gefärbte Schnecklinge sind viel kleiner.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 126 (als Hygrophorus pudorinus);
Bresinsky, Regensb. Mykol. Schr., Bd. 15, S. 211ff.;

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner