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Gloiothele citrina (Pers.) Ginns & G.W. Freeman

Synonyme: Gloeocystidiellum citrinum (Pers.) Donk , Vesiculomyces citrinus (Pers.) Hagst. , Vesiculomyces radiosus (Fr. : Fr.) Rauschert

Systematik: Basidiomycota > Russulales > Peniophoraceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Meist an Nadelholz, vor allem an Picea, selten auch an Laubholz, weit verbreitet, im Alpenvorland häufig.

Vorkommen am Ammersee:
Bislang nur ein Nachweis, aber wie viele Rindenpilze vermutlich häufiger, da diese nur von wenigen Spezialisten gesammelt werden.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper resupinat, am Substrat angewachsen, bis zu 0,5 mm dick werdend, im Frischzustand etwas wachsartig, Oberfläche glatt bis etwas uneben. Fruchtkörper jung blass gelb, später intensiver gelb, zitronengelb, schließlich ockergelb.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hyphensystem monomitisch, ohne Schnallen. Hyphen schmal, nur 1,5-2,5 µm im Durchmesser, dünnwandig, basal parallel zum Substrat verlaufend, subhymenial recht geordnet senkrecht zum Hymenium verlaufend. Textur relativ locker, später sich verdichtend.
Zystiden als breite, aufgeblähte Gloeozystiden ausgebildet, jedoch mit Sulfovanilin bzw. Sulfobenzaldehyd nicht schwärzend, sowohl im Hymenium als auch in tieferen, subhymenialen Bereichen vorkommend und häufig, 50-70 x 10-20 µm.
Basidien schmal keulenförmig, teils auch etwas eingeschnürt, oft etwas wellig verbogen, 30-50 x 5-7 µm, viersporig, ohne Basalschnalle.
Sporen globos bis subglobos, glatt, dünnwandig, 4-5 µm im Durchmesser, amyloid.

Bemerkungen:
Gloiothele citrina gehört zu der Gruppe der mit Täublingen (Russula) verwandten Gloeozystiden besitzenden corticioiden Pilze, die früher in die Gattung Gloeocystidiellum gestellt wurden. Gloiothele citrina ist hier an den kugeligen glatten Sporen in Verbindung mit den SV-negativen, aufgeblähten Gloeozystiden sowie der gelben Fruchtkörperfärbung leicht bestimmbar. Aus Taiwan wurden jedoch mit Gloiothele citrinoidea und Gloiothele globosa ähnliche, ebenfalls gelbe, kugelsporige Arten beschrieben (Wu 1996). Sie unterscheiden sich u. A. durch die mit Sulfobenzaldehyd schwärzenden, viel schmaleren Gloeozystiden. Gloiothele citrinoidea hat zudem größere Sporen (6-7 µm Durchmesser).

Autor: Dr. Christoph Hahn

Quelle / Literatur:
Eriksson J., Hjortstam K. et al. (1973-1987): The Corticiaceae of North Europe vol. 1-8.
Krieglsteiner G.J, Hrsg. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 1.
Wu S.-H. (1996): Studies on Gloeocystidiellum sensu lato (Basidiomycotina) in Taiwan. Mycotaxon 58: 1-68.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch