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Gloeophyllum abietinum (Bull. : Fr.) P. Karst. 1882

Systematik: Basidiomycota > Gloeophyllales > Gloeophyllaceae

Deutscher Name: Tannen-Blättling

Vorkommen:
An totem, entrindetem und meist trocken liegendem oder verbautem Nadelholz, auch an Stümpfen auf sonnigen Kahlschlägen, meist an Fichte (Picea abies), gerne an Zaunpfählen, einjährig, aber oft mehrere Jahre überdauernd.
In Bayern weit verbreitet, bisweilen in Standortsgemeinschaft mit Gloeophyllum sepiarium und Gloeophyllum trabeum.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet.
In unserer Datenbank gibt es 63 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper konsolen-, kreis-, fächer- oder muschelförmig, seltener auch resupinat, häufig den Holzrissen folgend und an waagrechtem Substrat lange, verwachsene Hutreihen, an senkrechtem Substrat dicht dachziegelige und schmale, senkrecht übereinanderstehende Hütchen bildend, Einzelhüte 2-5 cm breit, ziemlich dünnfleischig, oberseits striegelig-filzig, alt verkahlend, konzentrisch wellig gefurcht und gezont, schon frisch dunkel tabak- bis rot- oder dunkelbraun und nur im Wachstum mit schmaler, weißlicher oder gelbbrauner, aber kaum lebhaft gelber Randzone.
Fruchtschicht lamellig, Lamellen queraderig verbunden, ocker- bis graubraun, wellig mit gekerbter Schneide, 4-10 mm breit, am Hutrand mit bis zu 8-13 Lamellen pro cm.
Fleisch dünn, zäh, faserig, tabakbraun, geruchlos mit mildem bis leicht bitterem Geschmack.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 10-13 x 3-4 µm, zylindrisch bis schwach würstchenförmig, farblos und glatt.
Zystiden dickwandig mit bräunlichem Inhalt.

Bemerkungen:
Braunfäule-Erreger.
Ähnliche Arten: Der Zaun-Blättling (Gloeophyllum sepiarium) ist dicker, etwas größer und in frischem Zustand am Rand lebhafter gefärbt und kann am selben Wuchsort vorkommen. Alte Fruchtkörper sind nur aufgrund der deutlich entfernteren Lamellen, mikroskopisch durch die dickwandigen Zystiden mit bräunlichem Inhalt zu unterscheiden. Eine weitere Art, der Balken-Blättling (Gloeophyllum trabeum), unterscheidet sich durch meist porige Fruchtschicht mit recht engen Poren, kommt aber auch mit labyrinthischer oder lamelliger Fruchtschicht vor. Sie ist recht selten, aber weit verbreitet und wächst sowohl an Laub- als auch an Nadelholz.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 2, Nr. 389.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch