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Flammulina velutipes (Curtis : Fr.) Singer 1951 ss. str.

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Physalacriaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Büschelig in der kalten Jahreszeit, gelegentlich ab September, häufig bei mildem Regenwetter nach Frostperioden an Stümpfen und liegenden Stämmen verschiedener Laubhölzer, meist an Rotbuchen (Fagus sylvatica), Eschen (Fraxinus excelsior) und den meisten übrigen Harthölzern; mitunter auch an Wundstellen lebender Bäume; sehr selten an Fichte (Picea abies) und anderen Nadelhölzern; auch stärkere Frostperioden oft schadlos überdauernd.
Weit verbreitet, aber wegen der Vermischung mit F. elastica bis vor einigen Jahren derzeit noch nicht ausreichend klar.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 408 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 1 bis 6 (9) cm breit, jung halbkugelig, dann konvex, alt flach und gleichmäßig rotbraun, etwas glänzend und feucht klebrig.
Lamellen weiß oder blass gelblich, dicht bis etwas entfernt stehend und um den Stiel nur wenig ausgebuchtet, mit glatter Schneide.
Stiel 10 bis 50, selten bis 80 mm lang und 2-10 mm dick, jung gelblich, vom Grund her bald dunkel rot- bis schwarzbraun verfärbend, unberingt und auf ganzer Länge fein samtig.
Fleisch gelblich, mit angenehmem Geruch und mildem Geschmack.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 6-9,5 x 3-4 µm, zylindrisch bis elliptisch, glatt, farblos.
Cheilo- und Pleurozystiden bis 70 x 21 µm.
Sporenstaub rein weiß.

Bemerkungen:
Vor allem in der pilzarmen kalten Jahreszeit ein hervorragender und wohlschmeckender, bei Massenauftreten auch recht ergiebiger Speisepilz, von dem in der Regel nur die Hüte verwendet werden.
Die Gattung Flammulina umfasst noch einige weitere Arten, die bisher zu wenig beachtet wurden und nur mithilfe des Mikroskops bestimmt werden können. Sommerfunde in Auwäldern sollten auf Flammulina fennae hin überprüft werden, die auch schon in Bayern festgestellt wurde (Übersicht s. Funga Nordica). Funde auf Weide (Salix) und Pappel (Populus) sollten auf F. elastica hin geprüft werden. F. velutipes im engeren Sinne kommt vermutlich meistens an Buche (Fagus) vor.

Weitere büschelige Holzbewohner: Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis); vom Frühjahr bis in den Herbst, mit deutlich beringtem Stiel und rostbraunen Lamellen.
Gifthäubling (Galerina marginata): Unterscheidet sich durch einen flüchtig beringten, nicht samtigen Stiel und blass rostbraune Lamellen. Lebensgefährlich giftig!
Der Rauchblättrige Schwefelkopf (Hypholoma capnoides) hat einen mehr orangegelben Hut und bald graue Lamellen sowie dunkel purpurgraues Sporenpulver.

Autor: Edmund Garnweidner & P. Karasch

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 210;
Ludwig, E. 2001: Pilzkompendium Bd. 1, Nr. 26.1;
Vesterholt, J. 2012 in FUNGA NORDICA: 328.

  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Standort

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Sigrid Ladwig
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Sigrid Ladwig