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Cortinarius triumphans Fr. 1838

Synonyme: Cortinarius crocolitus Quél.

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Gelbgestiefelter Schleimkopf

Vorkommen:
Mykorrhizapilz der Birke (Betula pendula) auf sauren Böden; ziemlich selten und meist nur in geringer Zahl auftretend.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 806) in Deutschland selten von Lübeck südwärts; häufiger im Saarland, Schwarzwald, um Coburg, im übrigen Bayern überall selten, nur zwischen Lech und Isar etwas häufiger.

Vorkommen am Ammersee:
Selten.
In unserer Datenbank gibt es 23 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 90 mm breit, jung oft kegelig, dann konvex-polsterförmig gewölbt, kaum flach, bald trocken, lebhaft löwengelb mit orangegelbem, etwas körnigem Scheitel, seltener glatt oder auf der ganzen Fläche fein radial orangeschuppig, stellenweise auch orangebraun fleckend, gegen den Rand schwach radial eingewachsen faserig, ziemlich dünnfleischig.
Lamellen jung tonblass oder wässrig lila, dann fleckenweise wässrig tonbraun, alt auch etwas lebhafter zimtrost- bis rötlichbraun, immer sehr hell, ziemlich breit, 7 bis 13 mm breit bei 22-40 mm Länge und bis 7 mm Hutfleischdicke, dünn, entfernt, am Hutrand mit bis zu 9 Lamellen pro cm, davon 3 durchgehend, um den Stiel tief und breit ausgebuchtet; Schneide etwas wellig oder fein gesägt, oft lange mit Lilaschein, sonst gleichfarbig und glatt.
Stiel bis 95 mm lang und an der Spitze bis 11, am keulig verdickten Grund bis 16 mm dick, aber auch lang und schlank und langkeulig angeschwollen, Spitze kräftig braunrot und weißmehlig, von der oft reichlichen Cortina abwärts stark faserig, gegen den Grund gelbbraun, mit einigen frisch leuchtend gelbbraunen, alt nur mehr schwach gelblichen, unvollständigen flockigen, meist schräg verlaufenden, aber alt ziemlich stark schwindenden Velumzonen.
Fleisch weiß, in der Stielspitze auch grau, im Schnitt stellenweise schwach gilbend, sehr fest und hart, frisch fast geruchlos, nach einiger Zeit etwas nach Tilsiter Käse riechend.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 11-12 x 5,3-6,6 µm, nach Moser 11,5-13 (-16) x 6-8,4 µm, schmal bis breit elliptisch oder schwach mandelförmig, mäßig grob warzig.
Chemische Reaktionen: KOH im Fleisch sofort lebhaft chromgelb, auf der Huthaut schwach bräunend.

Bemerkungen:
Von den übrigen Vertretern der Sektion Triumphantes durch die lebhaft löwen- bis ockergelbe Hutfarbe, stark wollig-bandartiges Velum, jung oft bläuliche Lamellen und den Standort bei Birken unterschieden.
Ähnliche Arten: Cortinarius crocolitus soll im Mittelmaß etwas schlankere und längere Sporen besitzen; dieses Unterscheidungsmerkmal ist jedoch in der Praxis nicht brauchbar. Die beiden Arten werden inzwischen meist als synonym betrachtet, sind jedoch nach Moser durch unterschiedliche Farben, unterschiedlich stark ausgeprägtes Velum und deutlich verschieden große und unterschiedlich ornamentierte Sporen gut zu unterscheiden.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: V

Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. A 49;
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 164;
Abbildung: Moser/Jülich, Farbatlas der Basidiomyceten, Cortinarius 10.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner