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Cortinarius scaurus Fr. 1838

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Olivblättriger Klumpfuß

Vorkommen:
Die Typusart der Sektion Scauri wird im Voralpenland in moorigen Fichtenwäldern, meist zwischen Sphagnum gefunden. In Bayern außerhalb der Alpen zuerst von Einhellinger im Haspelmoor bei Fürstenfeldbruck gefunden; sie scheint bei uns aber an geeigneten Standorten weit verbreitet zu sein.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 751), in Süddeutschland im Schwarzwald verbreitet; einzelne Fundorte in Oberfranken, im Bayerischen Wald und im Jungmoränengebiet zwischen Lech und Salzach.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 17 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 3 bis 6cm breit, jung halbkugelig mit lang eingerolltem Rand, dann konvex, alt flach mit sehr schwachem Buckel und um diesen wenig niedergedrückt, jung dunkel umbrabraun mit hellerem, leicht ins Olivliche gehendem Rand, auch jung ohne jegliches Velum, stark schmierig und etwas hygrophan, alt eigenartig schülferig-radialstreifig, Randsaum stets heller, etwa 7 mm innerhalb des Randes mit einer dunkel konzentrisch gefleckten, wasserfleckigen Zone, innen heller braun, Rand mitunter etwas durchscheinend gerieft, relativ dünnfleischig.
Lamellen jung ziemlich lebhaft oliv, dann dunkel olivbraun, im Alter mit blass rostbraunem Reflex, aber Grundfarbe lange erkennbar, am Stiel wenig und breit ausgebuchtet oder fast gerade angewachsen, mäßig dichtstehend, meist mit 3 Zwischenlamellen, ziemlich dick, wenig breit, mitunter auch mit Neigung zur Anastomosenbildung, nicht oder nur um den Stiel wenig bauchig, Flächen glatt, Schneide heller und ziemlich grob gesägt, seltener gleichfarbig und glatt.
Stiel 4 bis 9 cm lang und 7 bis 10, Knolle bis 20 mm dick, zylindrisch, ziemlich lang, schmächtig, von der Spitze zum Grund allmählich dicker werdend, mit stets deutlicher, stumpf gerandeter, am Rand hell olivgrüner Knolle, jung bläulich, ohne Olivtöne, stark weiß überfasert, am Grund mit blass violetten Velumresten, Cortina weiß oder blass violettlich, bald schwindend.
Fleisch im Hut bräunlich, durchwässert dunkelbraun, im Stiel graulila oder bräunlich, in der Stielbasis gelb mit olivlichen Wasserflecken, mehr oder weniger geruchlos.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 13 x 7 µm, nach Moser 10-13 x 6,5-7,2 µm, elliptisch bis schwach mandelförmig, fein warzig.

Bemerkungen:
Ältere Fruchtkörper von Cortinarius scaurus haben oft einen lebhaft orangefuchsigen Hut und rostbraune Lamellen, an denen die ursprünglich olivgelbe Färbung nicht mehr zu erkennen ist. Sie sind dann nicht mehr bestimmbar.
Ähnliche Arten: Cortinarius montanus (Synonym: Cortinarius herpeticus) hat ebenfalls jung olivfarbene Lamellen und die Lugol-Reaktion, aber kaum Flecken am Hutrand und wächst nicht in Moorfichtenwäldern.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: 3

Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. C 21;
Einhellinger, Ber. Bayer. Bot. Ges. Bd. 47, S. 106.
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 278.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner