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Cortinarius praestans (Cordier) Gillet 1878

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Schleiereule

Vorkommen:
Vorwiegend in feuchten und warmen Laubwäldern auf Kalkboden, meist unter Buchen (Fagus sylvatica), oft dicht büschelig in Reihen und Hexenringen, in vielen Gegenden sehr selten, im Münchner Raum aus dem Gebiet um den Ammersee, dem Isartal und auch aus den Alpen (Jachenau) bekannt.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 698), in Deutschland von Südniedersachsen südwärts; in den gut kartierten Gebieten teilweise häufiger; z.B. auf der Schwäbischen Alb, im Rheinland und im Jungmoränengebiet zwischen Lech und Salzach; außerdem im Maingebiet. Sonst in weiten Gebieten wie im südlichen Voralpengebiet, im Tertiärhügelland und in den ostbayerischen Kristallingebirgen fehlend.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 77 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 20 cm breit, jung dunkel violettblau bis purpurbraun oder umbraviolett, halbkugelig dem dick-keuligen Stiel aufsitzend, dabei von einem bläulich-weißen, seidigen Velumüberzug schleierartig umgeben und wie ein Eulenauge aussehend, bald konvex und satt rotbraun, schließlich flach oder schüsselartig und lange von häutigen Hüllresten bekleidet, alt zu einem hellen Haselbraun verblassend und gegen den jung etwas eingewachsen-faserigen Rand runzelig gerieft, feucht schmierig.
Lamellen jung weißlichlila bis grau, dann blass ton- bis rostbraun, dünn und ziemlich dichtstehend, um den Stiel wenig ausgebuchtet, mit gekerbter bis stark ausgefressener Schneide.
Stiel meist 10-15 cm lang und 20-40 mm, am Grund bis 50 mm dick, kräftig und fest, am Grund mit rübenförmiger, mitunter etwas gerandeter Knolle, bläulichweiß, dann weißlich und besonders am Knollenrand stark vom weißen Velum häutig überzogen, alt bräunend, mit seidigen Hüllresten und im oberen Drittel mit einer faserigen, alt von den Sporen rostbraun gefärbten Ringzone.
Fleisch bläulich-weiß, in der Stielspitze später etwas bräunlich, ziemlich fest und hart, dadurch ganzer Pilz auffallend schwer, geruchlos und mild schmeckend.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 15 x 7 µm, nach Moser 12-17 x 8-8,5 µm, mandelförmig, warzig.

Bemerkungen:
Wohlschmeckender Speisepilz, sollte wegen seiner Seltenheit aber nur in Gegenden mit häufigem Vorkommen gesammelt werden.
Ähnliche Arten: Cortinarius cumatilis ist mehr taubenblau, hat keinen häutigen Velumüberzug und alt nie einen runzeligen Hutrand.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: V

Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. A 42;
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 237.

  • Standort

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Detailansicht

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    Foto: Peter Karasch
  • Detailansicht

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  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
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    Foto: Peter Karasch