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Cortinarius percomis Fr. 1838

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Würziger Schleimkopf

Vorkommen:
In meist grasigen Bergwäldern auf Kalkuntergrund; in Südbayern am Alpenrand und in den Alpen recht verbreitet; nach Norden rasch seltener.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 682), im Rheinland, Saarland, Oberfranken selten; häufig in Baden- Württemberg und in Südbayern im Jungmoränengebiet zwischen Lech und Salzach; fehlt im Tertiärhügelland und in den ostbayerischen Kristallingebirgen.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut, leicht mit Cortinarius mussivus zu verwechseln.
In unserer Datenbank gibt es 56 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 6 cm breit, anfangs mehr oder weniger halbkugelig, dann regelmäßig konvex, auch alt kaum flach werdend, nicht selten mit stumpfem und breitem Buckel, lebhaft ockergelb mit wärmer rötlichbraunem Beiton, am Scheitel fein dunkel rotbraun körnig, gegen den Rand mehr ockergelb, glatt oder spärlich radial eingewachsen faserig, alt auch etwas wellig-runzelig und dann Randsaum etwas nach oben gebogen, feucht stark schmierig, trocken glänzend.
Lamellen jung blass wachsgelblich bis lebhaft wachsgelb, später hell rostgelb, mäßig dicht bis ziemlich entfernt stehend, am Hutrand mit 8-13 Lamellen pro cm, davon 4-5 durchgehend, mäßig bis ziemlich breit, bis 6 mm breit bei 2 cm Länge, um den Stiel tief und breit oder sehr wenig und schmal ausgebuchtet, alt auch mehr oder weniger gerade angewachsen, Schneide jung heller gelb und grob ausgefressen bis scharf gesägt, alt verblassend.
Stiel bis 75 mm lang und an der Spitze bis 10, am Grund bis 15 mm dick, schlank, zylindrisch oder etwas flachgedrückt mit allmählich schwach keulig erweitertem Grund, ohne Knolle, jung hell gelb mit fast weißer und stark weiß bis hell zitronengelb bepuderter Spitze, abwärts gelbbräunlich mit flüchtiger Cortina und darunter mit spärlichen, bräunlichen bis graubraunen Velumresten, mitunter auch fast ohne Velum.
Fleisch im Hutkern gelblichweiß bis schwach zitronengelb, im Stiel lebhaft zitronengelb, im Grund etwas bräunend und fleckenweise rotbraun, mit angenehm aromatischem, etwas süßlichem, stark würzigem Geruch nach Majoran.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 12-14(-14,5) x (6-)7-8 µm, schmal elliptisch- mandelförmig, sehr grob warzig.
Chemische Reaktionen: KOH auf der Huthaut und im Fleisch sofort dunkel olivbraun, später schwarzbraun mit heller braunem Rand.

Bemerkungen:
Cortinarius percomis mit dem unverwechselbaren Geruch nach Majoran gleicht in vielfältiger Weise dem oft am gleichen Standort vorkommenden Dottergelben Klumpfuß (Cortinarius meinhardii), der sich jedoch durch die gerandete Stielknolle und das Fehlen rotbrauner Töne auf dem Scheitel unterscheidet.
Von dem im Jungmoränengebiet mitunter häufigeren Cortinarius mussivus durch wärmere, mehr semmelfarbenen Hut, zierlicheren Wuchs, heller schwefelgelbe Lamellen und den stets angenehmen, etwas würzigen Geruch; von Cortinarius nanceiensis u. a. durch das lebhaft gelbe Stielfleisch unterschieden.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. C 56;
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 309.

  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch