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Cortinarius largus Fr. 1838

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Blasser Schleimkopf

Vorkommen:
Selten in Laubwäldern tieferer Lagen; scheint in den Mittelgebirgen und Alpen völlig zu fehlen.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 611), in ganz Deutschland selten, häufiger nur in Baden-Württemberg; aus Bayern vereinzelt aus Oberfranken, dem Altmühlgebiet und dem Münchner Westen bekannt.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten, kritische, schwer von Cortinarius nemorensis und lividoviolaceus zu trennen.
In unserer Datenbank gibt es 9 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 10 cm, mitunter bis 15 cm breit, jung mehr oder weniger halbkugelig, dann konvex, im Alter unregelmäßig verflachend bis gewölbt, Randzone oft ca. 8 mm breit nach unten geknickt, mit sehr schmalem, eingerolltem und alt auch aufgeschlagenem Saum, wenig schmierig, hell lehmfarben bis kartonbraun, besonders am Scheitel fein körnig, Randzone alt auch stärker eingewachsen radialfaserig, ohne erkennbare lila Töne.
Lamellen jung weißlich grau mit schwachem Lilaschein, bald hell milchkaffeebraun, um den Stiel sehr breit ausgebuchtet, mäßig gedrängt, dünn und um den Stiel etwas bauchig vorstehend, Schneide stark gesägt, aber nicht flockig, unter dem Binokular stumpf.
Stiel bis 7 cm lang und an der Spitze bis 11 mm, an der Basis bis 18 mm dick, zylindrisch-keulig mit derb angeschwollenem, aber nicht knolligem Grund, weißlich mit etwas weißfurchiger Spitze und dann von Resten der weißlichen Cortina stark längsfaserig, gelegentlich etwas verbogen oder schwach gekniet, auch verdreht, ohne Velumspuren und ohne lila Töne an der Stielspitze.
Fleisch schon frisch auffallend staubartig riechend wie Cortinarius variicolor.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 9-10 (-11) x (4,5-)5(-6) µm, schmal elliptisch, mäßig warzig.
Chemische Reaktionen: KOH an frischen Fruchtkörpern im Fleisch bräunlich mit auffallender und sehr breiter gelber Umrandung, bei älteren Exemplaren der gleichen Aufsammlung jedoch ohne erkennbare Reaktion, auf der Huthaut kartonbraun. Phenol nach einigen Minuten im Hutfleisch satt weinrot.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Die Sippe ist nach Moser von den übrigen nahe verwandten Arten Cortinarius variicolor, Cortinarius nemorensis und Cortinarius lividoviolaceus nur anhand der etwas blasseren Hutfarbe unterschieden und schwierig abzugrenzen. Sie scheint vorwiegend in tieferen Lagen verbreitet zu sein und ist zumindest in Südbayern nur von sehr wenigen Fundstellen bekannt.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 242;
Abbildung: Moser/Jülich, Farbatlas der Basidiomyceten, Cortinarius 88.

  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch