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Cortinarius infractus (Pers. : Fr.) Fr.

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Bitterer Schleimkopf

Vorkommen:
Häufig in dicht bestandenen, teilweise büscheligen Reihen und Kreisen in allen Waldgesellschaften, sowohl in bodensauren Fichtenschonungen als auch in trocken-warmen Kalkbuchenwäldern; selbst an Straßenrändern; die gemeinste Phlegmacien-Art Oberbayerns.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 597), in ganz Deutschland zerstreut und gebietsweise fehlend; in Süddeutschland in den gut kartierten Gebieten fast geschlossen verbreitet; in Bayern im Tertiärhügelland nur an der Isar; in den ostbayerischen Kristallingebirgen fehlend.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 432 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 8, selten bis 12 cm breit, unregelmäßig gewölbt und etwas flatterig, dunkel lehmocker, bald trocken, mit dunkleren Punkten, nur am Rand etwas eingewachsen radialfaserig, ganz alt auch nach oben geknickt.
Lamellen dunkel rußig olivbraun, um den Stiel wenig ausgebuchtet, ziemlich breit, mäßig dichtstehend, nicht dünn, aber auch nicht ausgesprochen dick, Schneide wenig gekerbt, kaum heller.
Stiel bis 8 cm lang und an der Spitze bis 18, am Grund bis 22 mm dick, olivrußig, Spitze unbestimmt stahlblau, abwärts heller, von der Cortina auf ganzer Länge gleichmäßig überfasert, am Grund keulig, aber nicht gerandet.
Fleisch graulichweiß, in der Stielspitze etwas schmutzig lilagrau, Geruch schwach gebäckartig, sehr bitter.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7,5-11 x 6-7 µm, meist rundlich, auch vereinzelt kurz elliptisch, warzig, mit Apiculus.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Mitunter treten Formen mit schwachen lila Tönen auf den Lamellen auf, die nach Moser nicht bestimmbar sind. Cortinarius herpeticus kann mitunter ähnlich aussehen, hat aber eine gerandete Stielknolle.
Fruchtkörper aus Laubwäldern sind größer, heller gefärbt und haben olivrußige Lamellenfarbe; die aus Nadelwäldern sind häufig recht dunkel und zeigen an der Stielspitze und den Lamellen oft schmutzig schwarzviolette Farbtöne.
Moser beschreibt eine hell braungrau bis graugrün gefärbte Varietät als var. olivellus und eine sehr dunkel olivbraune Form mit blauen Tönen am Stiel als var. obscurocyaneus. Allen Formen gemeinsam ist das deutlich bitter schmeckende Fleisch.
Cortinarius subtortus ist die nächst verwandte und häufige Art, sie lässt sich anhand der hellen, wachsgelben Lamellen gut unterscheiden.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. A 09.
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 313.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch