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Cortinarius coerulescentium Rob. Henry

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Graublättriger Klumpfuß

Vorkommen:
Selten in warmen Kalkbuchenwäldern, oft scharenweise, aber mitunter viele Jahre ausbleibend.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 507), nur 2 Fundorte in Hessen, außerdem in Bayern zerstreut im Jungmoränengebiet des Seengebietes zwischen Augsburg und München.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten, nur in Seenähe am Ammersee, im Rückgang.
In unserer Datenbank gibt es 11 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 85 mm breit, anfangs konvex mit eingerolltem Rand, später unregelmäßig gewölbt und Rand stets nach unten gebogen, jung silbriggrau, blaugrau bis ockergrau mit ockerweißlichem, von gelblichen Velumresten bedecktem Scheitel, später gelegentlich auch hell ocker, stark eingewachsen faserig, bald trocken, am Scheitel auch alt oft noch mit etwas Velumresten, Huthaut mild und etwa auf 1/2 abziehbar.
Lamellen jung graublau, sehr blass, bald hell milchkaffeebraun, um den Stiel wenig und breit ausgebuchtet, mäßig dichtstehend, ziemlich breit, um den Stiel bauchig, mit 1-3 Zwischenlamellen, dünn, Schneide mitunter auffallend grob gesägt wie bei Cortinarius caerulescens.
Stiel bis 7 cm lang und an der Spitze bis 14, in der Mitte bis 11, an der Knolle bis 22 mm dick, zylindrisch mit etwas ausladender Spitze und jung stark, später nur undeutlich gerandeter, vom gelblichen Velum gesäumter Knolle, Spitze jung mitunter sehr kräftig blau, später vom Grund her verblassend und dann weiß, am Grund etwas bräunend.
Fleisch weiß, in der Rinde der Stielspitze blau, mit gebäckartigem Geruch und mildem Geschmack.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 12,5 x 7,5 µm, schwach warzig, rundlich-elliptisch, oft etwas bohnenförmig; nach Moser 9-11 x 5-5,5 µm, eiförmig- walzenförmig.
Chemische Reaktionen: KOH auf der Huthaut langsam kartonbraun, im Fleisch mehr oder weniger negativ, Lugol negativ

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Die Art ist schwer vom makroskopisch kaum abgrenzbaren und ebenfalls Laubwälder besiedelnden Cortinarius boudieri zu unterscheiden. Sie hat mehr ei-walzenförmige, mitunter schwach bohnenförmige und nur sehr schwach warzige Sporen und riecht nicht mehlartig.
Von Einhellinger 1963 im Allacher Forst und in der Angerlohe in München festgestellt.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: D

Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. B 17;
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 223;
Abbildung: Moser/Jülich, Farbatlas der Basidiomyceten, Cortinarius 87.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
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    Foto: Edmund Garnweidner
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    Foto: Edmund Garnweidner
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