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Cortinarius citrinus J.E. Lange ex P.D. Orton 1960

Synonyme: Cortinarius pseudosulphureus Rob. Henry ex P.D. Orton

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Unter Rotbuchen (Fagus sylvatica), gerne an feuchten Stellen und oft zwischen Jungwuchs und Kräutern; eine der zumindest in Südbayern häufigeren und in guten Cortinarienjahren kaum in einem Buchenwald fehlenden Arten.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 717), in Deutschland gebietsweise zerstreut, aber in weiten Gebieten fehlend; häufiger in Teilen von Baden-Württemberg, in Bayern in Franken, an der Donau und im Jungmoränengebiet zwischen Lech und Isar; selten bis zur Salzach.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet.
In unserer Datenbank gibt es 113 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 70 mm breit, konvex, bald verflachend mit lange eingerolltem Rand und gelegentlich auch flatterig verbogen, alt auch trichterig niedergedrückt, schmierig, jung lebhaft grüngelb, am Scheitel dunkel olivbraun und stark eingewachsen getropft-fleckig, auch dunkel umbrabraun und radial marmoriert, gegen den Rand heller und mit stärker olivgelben Tönen, ziemlich dickfleischig.
Lamellen jung wachsolivgelb, alt olivbraun, dichtstehend, schmal, dünn, bis 5,5 mm breit bei 20 mm Länge, um den Stiel schmal und tief oder auch kaum ausgebuchtet, mehr oder weniger gerade angeheftet und mit einem kurzen Zahn herablaufend, gegen den Rand stark untermischt, Schneide unter dem Binokular schmal, aber stumpf, nicht flockig, grob gesägt, etwas heller.
Stiel bis 60 mm lang und an der Spitze bis 15 mm, an der Knolle bis über 30 mm breit, zylindrisch, lebhaft zitron- bis olivgelb, von der Cortina reichlich überfasert, mit breiter, scharf gerandeter Knolle, Knollensaum ohne erkennbare Velumspuren, an der Basis mit schwefelgelben bis gelbgrünen Myzelrhizoiden.
Fleisch im Schnitt in allen Teilen lebhaft grüngelb, Geruch scharf gewürzartig wie Cortinarius splendens, nach Moser aber geruchlos.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 9-10 x 5-6 µm, mandelförmig bis schwach zitronenförmig, ziemlich grob warzig.
Chemische Reaktionen: KOH auf der Huthaut olivgrün, im Fleisch olivgelb.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Cortinarius flavovirens ist robuster, dickstieliger und in allen Teilen viel blasser gefärbt; sein Hut ist stark eingewachsen-faserig, hat im Kern weißes Fleisch und riecht deutlich mehlartig.
Cortinarius splendens kann alt recht ähnlich sein; er wächst mitunter am gleichen Standort und hat den gleichen scharfen Geruch, aber wärmere Farben ohne olivliche Töne.
Moser beschreibt Cortinarius pseudosulphureus und citrinus als zwei getrennte Sippen, die noch der Klärung bedürfen. In den Wäldern um den Ammersee kommt sehr selten eine wesentlich kleinerwüchsige Sippe vor, die sich durch kaum dunkel gepantherten Hut und wenig kleinere Sporen von Cortinarius pseudosulphureus unterscheidet und bei der es sich wohl um Cortinarius citrinus ss. Moser handelt.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: G

Quelle / Literatur:
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 299;
Abbildung: Moser/Jülich, Farbatlas der Basidiomyceten, Cortinarius 62.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch